“Als ich mich auf den Weg machte, die Erde zu retten. Eine Reise in die Nachhaltigkeit” lautet der Titel des wunderbaren Buches von Martin Häusler, welches ganz frisch zum EarthDay erschienen ist.
Vor- und Nachwort stammen von Dr. Eckart von Hirschhausen, der das Buch im Rahmen seiner Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ herausgibt. Dieses Buchprojekt ist ein echtes Glanzstück und lässt weiteren guten Lesestoff von dieser Stiftung erwarten, die die Klimakommunikation voranbringen möchte.
Bei der feierlichen Eröffnung der Klimabuchmesse am 27. April um 19 Uhr im WERK 2 stellt Dr. Eckart von Hirschhausen dieses Buch vor und diskutiert mit Prof. Katrin Böhning-Gaese und Friederike Bauer (Autorinnen von „Das Verschwinden der Arten“) über ganz konkrete Wege, die Artenvielfalt und die Natur zu schützen.
In Deutschland weit als unterhaltsamer Mediziner bekannt, trägt Hirschhausen mit diesem Buch dazu bei, jene Krankheiten anzugehen, die die Nachhaltigkeit bedrohen: Zaghaftigkeit, Orientierungslosigkeit, Hilflosigkeit, Klimaangst und schließlich Resignation. Dieses Buch ist ein Gegenmittel!
Und die gute Nachricht ist: Jede*r kann Teil der Lösung werden. Die wunderschöne Gestaltung und die gut recherchierten, vertrauenswürdigen Informationen machen es leicht, sich auf eine Reise zur Nachhaltigkeit entführen zu lassen.
Traute aus unserem Klimabuchmesse-Team stellt euch das Buch vor.
Ein Buch zur Gesundung
Eckart von Hirschhausen ist jedem Menschen aus der Mitte der Gesellschaft bekannt, er genießt Vertrauen, nicht zuletzt als Arzt. Er vertritt einen erweiterten Gesundheitsbegriff: Eine nachhaltige Lebensweise führt zur Gesunderhaltung des Menschen. Man könnte analog dazu ebenfalls von den “Krankheiten” sprechen, die uns früher oder später befallen können, wenn wir ein nachhaltiges Leben führen wollen: Zaghaftigkeit, Orientierungslosigkeit, Hilflosigkeit, Klimaangst und schließlich Resignation.
Dieses Buch von Martin Häusler ist ein Weg zur Gesundung. Es ist entschlossen, ordnet ein und klärt auf, gibt Handlungsoptionen an die Hand, ermutigt und weckt Vertrauen. Dieses Buch ist also ein Gegenmittel gegen alles, was bisher bei der Klimakommunikation schiefgegangen sein könnte.
Wer rettet denn hier?
„Als ich mich auf den Weg machte, die Erde zu retten.“
Dieser etwas rätselhafte Titel hat mich neugierig gemacht: Wer!? Wie!? Und wie erging es dieser Person? Hat es geklappt oder ist sie noch auf dem Weg? Handelt es sich um eine reale oder eine fiktive Person oder geht es um tatsächliche Begebenheiten?
„Das reisende und reflektierende Ich dieses Buchs ist eine Einladung, sich selbst im Geiste auf den Weg zu machen – und dann Dinge in die Tat umzusetzen.“
Das Buch ist auf mehreren Ebenen nachhaltig. Es könnte nach dem Lesen kompostiert werden, wenn es nicht viel zu schade wäre. Diese Qualität der Entschlossenheit kommt auch beim Lesen auf jeder einzelnen Seite rüber.
Sprechendes Titelbild
Ein wunderschönes Titelbild zeigt die Schönheit der Natur, symbolisiert durch ein kleines Seepferdchen. Es klammert sich an ein Wattestäbchen, einen Wegwerfartikel mit der Benutzungsdauer weniger Sekunden, der nun ewig im Ozean treibt. Dies zeigt im Kontrast die Verletzlichkeit der Natur sowie die Verschmutzung und Störung durch den Menschen und sein derzeit schädliches unreflektiertes Wirken. Dieses Bild sagt alles.
Lebendige und ansprechende Gestaltung
Das Buch ist wunderschön gestaltet. Es ist den Machern gelungen, den inhaltlichen Facettenreichtum auch durch das Layout zu repräsentieren und zu unterstützen. Ein erstaunlich großes Format, das toll in der Hand liegt und das aufgeschlagen in seine Bilderwelt entführt: Bildgewaltige Fotografien werden durch spielerische Illustrationen abgelöst, die wechselnde Typografie wirkt lebendig und regt das Auge an. Das Projekt hätte auch in ein hochwertiges Magazin mit mehreren Ausgaben münden können. Die Qualität der Gestaltung trägt der Qualität der Inhalte Rechnung.
Eine geführte Reise in die Rettung der Welt
Es ist sehr leserfreundlich, das weckt wiederum Vertrauen. Ich fühle mich nicht überfordert, sondern entspannt, der Zugang ist spielerisch, es lädt ein zum Querlesen. Nicht nur die Aufbereitung ist ein Bravourstück an Klimakommunikation: Es wird am Anfang angekündigt, dass eine Reise beginnt und ich kann nur vorausschicken, dass man geführt wird, behutsam, aber klar. Ich fühle mich abgeholt und sicher. Es gelingt die Kunst, nicht hart zu konfrontieren und somit abzuschrecken oder zu überfordern, sondern alles zu sagen und offen zu legen und dabei viele Bilder für sich sprechen zu lassen, die die Seele verarbeiten kann.
Die Suche nach Lösungen bahnt dem Optimismus einen Weg
Die Klimaangst bricht sich also nicht Bahn. Es wird auch nicht nach Schuldigen gesucht, sondern nach Lösungen. Ich bekomme im Laufe des Buches zunehmend einen optimistischen und freudigen Blick auf denjenigen, der sich „auf den Weg macht, die Erde zu retten“. Wer ist es denn nun? Es gibt zwar einen Ich-Erzähler, der mit mir seine Gedanken teilt, jedoch sind es die ganzen Menschen, aus unterschiedlichsten Disziplinen, die in diesem Buch zu Wort kommen, die in der Realität genau das tun: Sie sind auf dem Weg, die Erde zu retten. Aus ihren Beiträgen spricht der Geist, in dem sie handeln, es berührt mich, sie wecken mein Vertrauen.
Vertrauen durch sorgfältige Recherche
Das Thema Vertrauen zieht sich durch und es gibt noch einen vertrauensstiftenden Punkt: Das Buch entstammt einer sorgfältigen Recherche, es bietet die Zusammenstellung der wichtigen Themen und Fakten, somit handelt es sich um eine vertrauenswürdige Quelle. Anstatt im Internet unsichere Informationen selbst bewerten zu müssen und immer einen Rest Unsicherheit zu haben, ob das auch stimmt, bietet das Buch mir einen Überblick, wiederum leserfreundlich zusammengestellt, der mir Sicherheit gibt.
Da wir stetig handeln, können wir es auch nachhaltig tun
Jeder, der sich engagieren möchte, kennt Kommentare wie diesen: “Du kannst die Welt nicht retten”. Es ist eine sprachliche Keule, die jeden kleinen Schritt sofort nichtig wirken lässt und einen direkt in die Hilflosigkeit und Resignation schubst.
Das Buch tritt den Gegenbeweis an: Wir handeln permanent, wir müssen uns nur entscheiden und haben dabei zwei Optionen, die uns meist nicht bewusst sind: Entweder arbeiten wir an der Zerstörung der Erde mit oder an ihrer Rettung. Etwas anderes gibt es nicht. Dieses Buch zeigt Wege auf, wie die Erde von vielen gerettet wird, sie erstaunen und ermutigen mich, sie nehmen mich an die Hand.
Vielen Dank!
Es ist das beste Buch, das ich je zum Thema Nachhaltigkeit gelesen habe – nein, nicht nur gelesen, es hat mich in der Tat auf die Reise in die Nachhaltigkeit mitgenommen und hinterlässt mich entschlossen und mit einem guten Gefühl. Vielen Dank dafür.
Martin Häusler und Eckart von Hirschhausen, „Als ich mich auf den Weg machte, die Erde zu retten“, ist 2022 beim Scorpio Verlag mit 240 Seiten erschienen.
Weitere Klimabuch-Tipps findest du in unserer Klimabuchliste. Das Foto stammt von Kim Oppermann.