Porträtfoto Kirsten Boie im Speicherviertel auf einer Brücke mit Blick auf Kanal und Backsteinfassaden.Im Interview erzählt die bekannte Kinderbuchautorin Kirsten Boie von ein paar Hintergründen zu ihrem neuen Buch „Der Hoffnungsvogel“. Angesichts von Klimakrise, Artensterben, Krieg und Pandemie will sie den Kindern damit Hoffnung geben.

In Ihrem Buch machen sich zwei Kinder auf die Suche nach dem Hoffnungsvogel, der verloren gegangen ist. Ihre Mütter geben Ihnen keine Waffen mit auf die Reise, sondern eine tröstende Melodie. Wie genau klingt die Melodie in Ihrer Geschichte?

Das dürft ihr euch selbst vorstellen. Was wäre denn für euch so eine Trostmelodie? Der Hoffnungsvogel findet ja für jeden Menschen immer genau die richtige, also ist das nicht immer dieselbe.

Gibt es eine Melodie, die für Sie ähnlich tröstend ist?

Musik empfinde ich überhaupt als tröstend. Aber wenn ich eine einzelne Melodie nennen soll: Vor vielen, vielen Jahren war das für mich über Wochen das wunderschöne Klarinettenstück aus dem Film „Jenseits der Stille“.

Buchcover "Der Hoffnungsvogel" von Kirsten Boie, Oetinger Verlag: Ein bunter Vogel fliegt mit weit ausgebreiteten Flügel über Meer und Strand mit Leuchtturm.In Ihrem Märchen gibt es auch Bösewicht*innen. Warum sind die so böse geworden?

Ja, warum werden Menschen böse? Ich glaube, das hat ganz oft damit zu tun, wie zufrieden sie mit ihrem Leben sind. Menschen, die zufrieden und glücklich sind, sind selten böse, und wollen auch andere glücklich machen. Aber unglückliche Menschen sind eben schon manchmal böse, und oft weiß man ja gar nicht, dass sie unglücklich sind! Man merkt nur, dass sie böse sind. Manchmal sind sie sogar reich und berühmt. Und böse werden sie vielleicht einfach, weil sie alles ungerecht finden oder auch, weil sie gar nicht mehr die Kraft haben, zu anderen gut und freundlich zu sein. Und so ist das eben auch bei den Räubern. Aber sobald sie im Glücklichen Land leben und zufrieden und fröhlich sind, müssen sie auch nicht mehr böse sein.

Welchem Hoffnungsvogel sind Sie zuletzt begegnet?

Ganz vielen! Menschen, die all die vielen Probleme, die es gibt, nicht einfach so belassen wollen und stattdessen ihre Zeit, Kraft und ihre Ideen einsetzen, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Und darunter sind wunderbar viele junge Menschen!

Danke für das Gespräch!

Am Samstag, 29. April. 14:30 Uhr liest Kirsten Boie im Rahmen der Klimabuchmesse.

Hier könnt ihr ins Buch reinlesen. Unser Team stellt euch das Buch in einer Rezension über „Der Hoffnungsvogel“ vor.