Foto: In einem silbernem Holzrahmen und grünen Hintergrund liegt das Buch: Fragst du dich auch oft, wie eine gute Zukunft aussehen kann? Diese Frage beantwortet Zukunftsbilder 2045. Es wird versucht, einen optimistischen Blick in eine nicht zu entfernte und für viele von uns noch erlebbare Zukunft zu werfen. Die Buchbloggerin Antje Tomfohrde hat das Buch für uns gelesen. Dieses Buch ist Teil des Programms der Klimabuchmesse 2024 und wird am 21.03.24 von 18-19:30 Uhr im Beyerhaus vorgestellt.

Der Untertitel nimmt uns mit auf eine Reise in die Welt von morgen – und zwar in eine nachhaltige Welt von morgen, die die planetaren Grenzen berücksichtigt. Es wird eine Welt außerhalb des Verzichtsnarrativs gezeigt.

Darum geht’s

Für diese realutopische Vision orientieren sich die Autor*innen an den Zielvorgaben, die die Klima- und Umweltforschung zur Bewältigung der Ökokrise entwickelt hat. Viele der im Buch geschilderten Lösungen existieren bereits heute und es geht nicht nur um technische Möglichkeiten, sondern um den gesamtgesellschaftlichen Wandel, der weit über eine rein technische Behebung der Probleme hinausgeht.
16 Orte in der Dach-Region bereits die fiktive Journalistin Liliana Morgentau im Jahr 2045 und informiert sich über die Veränderungen, die stattgefunden haben.

„Ich bin beeindruckt von der kollektiven Umsetzungskraft, die die Veränderungen der letzten Jahrzehnte ermöglichte. Unzähligen Menschen gelang es zusammen, destruktive Strukturen durch innovative, lebensfreundliche Alternativen zu ersetzen. Ich verspüre fast so etwas wie Ehrfurcht vor dem, was alles erreicht wurde.“

Fast jedes Kapitel stellt das Vorher und das Nachher mit einem Bild dar. Es geht um die große Wandlung in den Bereichen Renaturierung, Landwirtschaft, Urbane Transformation, Bildung, Kommunale Mitbestimmung, Klimawende, Energie, Partizipation, Bauen, Verkehr, Unternehmertum, Banking, Wirtschaft und Gesellschaftsentwicklung.

In jeder Stadt trifft sich die Journalistin mit Interviewpartner*innen zu dem jeweiligen Thema des Kapitels. Es wird die Entwicklung von den 2020er Jahren bis zum Jahr 2045 beschrieben mit möglichen Problemen, Widerständen und auch Fehlschlägen. Oftmals waren schon existierende Ideen und Technologien die Grundlage für die Maßnahmen, die durchgeführt wurden. So gibt es Gebäude mit Fassadenbegrünung, Schwammstädte, Fahrradwege, die Mobilität ist anders, Photovoltaik sieht man so gut wie überall, es gibt Lernzentren, in denen junge und ältere Menschen gemeinsam lernen, das Wirtschaftssystem hat sich geändert.
Am Ende der einzelnen Kapitel gibt es einen QR-Code, um noch mehr zu erfahren. Am Ende des Buchs gibt es Leitfragen, die dazu anregen, eine eigene Vision zu entwickeln und darüber nachzudenken, was möglich ist bzw. was man selbst dazu beitragen kann.

Antjes Meinung zum Buch

Zukunftsbilder 2045 liefert einen Gegenentwurf zum düsteren Verzichtsnarrativ und zeigt auf Grundlage schon heute existierender Methoden, was wir erreichen können, wenn wir diese Methoden einsetzen.

Das Buch verdeutlicht, was wir schon jetzt an Möglichkeiten haben und wie wir sie umsetzen können. Die Autor*innen berücksichtigen regionale Unterschiede und zeigen große Städte ebenso wie ländliche Räume  mit ihren jeweiligen Besonderheiten und Herausforderungen. Jede Stadt steht für ein Thema und durch das Interviewformat bekommt es eine ganz eigene Dynamik. Das Buch wirkt dadurch sehr echt und nacherlebbar, zumal auch von den anfänglichen Schwierigkeiten gesprochen wird und wie sie überwunden wurden.

Was mich beim Lesen überrascht hat, war die Tatsache, dass wir heute schon so viele Instrumente und Methoden zur Verfügung haben und wo manche Initiativen schon gestartet wurden. Gut gefällt mir auch, dass es am Ende der Kapitel noch die Möglichkeit gibt, per QR-Code an weitere Informationen über den Thinktank „Reinventing Societies“ zu kommen, der diese Realutopien erdacht hat. Die Bilder zeigen gut den Vorher-Nachher-Vergleich und machen neugierig.

Der Fokus auf den gesamtgesellschaftlichen Wandel ohne den eine solche allumfassende Transformation nicht möglich ist, gefällt mir auch sehr gut, zeigt er, wie wichtig es ist, dass wir umdenken vom Ich zum Wir.

„Was wir brauchen, ist Begeisterung und Tatkraft für das Neue. Wir müssen Lust bekommen auf die Zukunft, die wir mitgestalten sollen. Und dafür brauchen wir ein Bild dieser Zukunft.“

Es geht um Kreisläufe, Regeneration nicht nur der Natur, sondern auch der Gesellschaft und ein Fokussieren auf die planetaren Grenzen, die einzuhalten sind. Das Buch geht weg von den rein technischen Lösungen, die fast alle schon da sind und geht weiter. Dies beinhaltet auch eine neue Art des Lernens und der Gemeinschaft und bleibt trotzdem im Bereich dessen, was möglich ist. Es malt positive Bilder einer nachhaltigen Zukunft, die möglich ist. Es ist eine Grundlage, um sich vom Verzichtsnarrativ zu lösen und Lust auf Zukunft zu machen. Eine absolute Leseempfehlung!

Mehr zur Entstehung der Zukunftsbilder 2045 und zum Think Tank Reinventing Society findet ihr hier: https://www.realutopien.de/. Dort gibt es auch die Möglichkeit, einen Newsletter zu dem Thema zu abonnieren, so dass mehr gute Nachrichten im E-Mail-Postfach landen.

„Zukunftsbilder 2045 – Eine Reise in die Welt von morgen“ von Stella Schaller, Lino Zeddies, Ute Scheub und Sebastian Vollmar ist im Juli 2023
beim oekom Verlag erschienen. In dieser Leseprobe kannst du einen Blick hineinwerfen.

Weitere Klimabuch-Tipps findest du in unserer Klimabuchliste.