Seit Jahrzehnten steuert die Welt in die globale Klimakrise. Es werden Kohle, Öl und Gas verbrannt, Wälder abgeholzt und dadurch der Planet immer weiter aufgeheizt. Um jedoch auf einem gesunden Planeten leben zu können, muss dringend die Abhängigkeit von CO2 verlernt werden, so die Erkenntnis von Claudia Kemfert, Julien Gupta und Manuel Kronenberg. Es wird Zeit, für ein Klima ohne Krise.
Der Weg zu einem Klima ohne Krise erfordert eine radikale Kohlendioxid-Kur, ein Herunterfahren aller CO2 – Emissionen auf Netto-Null.
Die gute Nachricht, es gibt bereits Klimalösungen, die hoffnungsvoll auf die Zukunft schauen lassen. Doch es braucht dringend Menschen, die diese Geschichten des positiven Wandels in die Welt tragen. So entstand der Sammelband »Unlearn CO2 – Zeit für ein Klima ohne Krise.«, erschienen im Ullstein Verlag Dafür haben die Herausgeber*innen Claudia Kemfert, Julien Gupta und Manuel Kronenberg 14 Essays zusammengetragen, die aufzeigen, wie wir uns aus der CO2 Abhängigkeit, in der wir uns verfangen haben, wieder befreien können. Carola Leipert hat sie gelesen und für die Klimabuchmesse rezensiert.
Uns macht es immer wieder Hoffnung, zu sehen, wie viele Menschen mit Leidenschaft und Know-how anpacken und Tag für Tag an einer besseren Zukunft arbeiten.
Die klimagerechte Welt zum Greifen nah
Hören wir vom Treibhausgas CO2, so verbinden wir es natürlich sofort mit klimaschädlichen fossilen Brennstoffen. Aber dahinter verbirgt sich weit mehr, denn es beeinflusst unser alltägliches Leben in größerem Umfang, als wir ahnen.
Denn das Treibhausgas hat sich fest in unseren Vorstellungen von einem guten Leben eingenistet und bestimmt unseren Alltag: was wir morgens anziehen, warum wir arbeiten, wie wir uns fortbewegen und was wir abends essen.
In »Unlearn CO2 – Zeit für ein Klima ohne Krise« werden verschiedene Bereiche beleuchtet, in denen wir dringend unser Verhalten in Bezug auf das klimaschädliche Gas ändern müssen. Gut strukturiert informieren die Essays über den aktuellen Stand des jeweiligen Themas und wie zukünftige Wege aussehen können.
Zum Glück liegen die Lösungen für ein Zusammenleben ohne Ausbeutung von Mensch und Planet längst auf dem Tisch.
Die Überwindung des fossilen Systems ist möglich
Konstruktiv und sachlich teilen Expert*innen aus Wissenschaft, Journalismus sowie Aktivismus ihre Erfahrungen unter anderem in Bereichen wie Ernährung, Mode und Arbeit, aber auch in Themenfeldern wie Wachstum, Ableismus und Desinformation. Hierbei zeigt sich, wie sehr die einzelnen Bereiche miteinander verzahnt sind und daher immer im Gesamtkontext betrachtet werden müssen.
Viel zu selten wird thematisiert, was Arbeit und Klimakrise miteinander zu tun haben – und wie dringend wir verändern müssen, wie wir arbeiten.
Ein Beispiel der Verzahnung, was in diesem Sammelband gut dargestellt wird: Die negativen Folgen des CO2in der Atmosphäre und die damit einhergehenden Hitzewellen im Sommer beeinträchtigen negativ den Arbeitsweg sowie die Gesundheit am Arbeitsplatz (durch stark überhitzte Büroräume und Außenbereiche). Dadurch wird die Effektivität der Arbeitsleistung herabgesetzt. Es entstehen immer mehr Krankheitsfälle, deren Ausfälle die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens beeinträchtigen und die Krankenhäuser vermehrt belasten.
Die Medizin hat einen neuen Patienten, die Erde.
