Freitag, 28.4., 19 bis 20.30 Uhr, WERK 2, Halle D, Kochstr. 132, Leipzig
Vom Uranabbau in der DDR im Roman „Bittere Wasser“ und mit „Endzeitreise“ sowie „Weltrettung braucht Wissenschaft“ an Orte des Klimawandels. Literatur ist auch immer eine Suche, wie hier drei ganz unterschiedliche Bücher zeigen.
Zu Beginn unserer gemeinsamen Reise treffen sich Franca Parianen und Martin Theis, die sich tatsächlich beide auf eine Reise mit Blick auf die Zukunft gemacht haben. Wie sähe die Welt aus, wenn wir auf Wissenschaft hören?
Franca Parianen ist dafür quer durch die Republik gereist und fragt elf Wissenschaftler*innen, was ihre Disziplin uns für die Zukunft rät. Martin Theis macht sich auf die Suche nach Orten der Umwelt- und Klimazerstörung und fragt sich, wie viel Wahrheit er seinem Kind davon zumuten kann. Was lernen wir daraus für die Zukunft?
Moderation: Michael Neuhaus (Leipzig fürs Klima)
Doch auch Reisen in die Vergangenheit können den Blick für die Zukunft schärfen. Tina Pruschmanns „Bittere Wasser“ entlarvt die Lügengebilde im sächsischen Uranbergbau. Über das beeindruckende Zeitzeugnis diskutiert die Autorin mit Wolfram Günther (B90/Die GRÜNEN), stellv. sächsischer Ministerpräsident, als Umweltschützer in Sachsen vor und nach 1989, und Historikerin Sophie Lange (Universität Erfurt), die zur deutsch-deutschen Umweltgeschichte forscht. Moderation: Pia Heine (Historikerin)
Eine Veranstaltung der Klimabuchmesse in Kooperation mit der Leipziger Buchmesse.
Hier gibt es einen Lageplan mit Verkehrsanbindung zum WERK2-Gelände.
Zu den Büchern:
Tina Pruschmann erzählt in „Bittere Wasser“ vom sächsischen Uran-Abbau für die sowjetische Atombombe, von Umweltzerstörung zwischen Erzgebirge und Tschernobyl. Ida ist ein Zirkuskind, ihre Eltern sind Stars im DDR-Staatszirkus, zur Einschulung wird das Mädchen nach Tann ins Erzgebirge verschickt, zur Oma, in deren Kneipe die Männer vom Uranbergwerk ihre Extrazuteilungen versaufen, ehe sie früh an radioaktiver Vergiftung, der „Schneeberger Krankheit“, verrecken.
Tina Pruschmann: „Bittere Wasser“. Rowohlt, gebunden, 288 Seiten
Wer tief genug gräbt, findet Zukunftsmusik. Wissenschaft, die nicht nur mahnt, sondern Auswege bietet und völlig neue Ideen – mit Glück sogar solche, die funktionieren. Die die Welt artenreicher machen, das Wasser trinkbarer und die Menschheit (viren-)freier. Wir müssen nur zuhören! Dafür hat sich Franca Parianen auf eine Reise zu elf Wissenschaftler*innen gemacht.
Franca Parianen: „Weltrettung braucht Wissenschaft – Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit“. Rowohlt, Taschenbuch, 320 Seiten
Martin Theis ist in „Endzeitreise“ der größten Herausforderung der Menschheit auf der Spur. Er berichtet von Umbruch und Aufbruch in Folge des Klimawandels, u.a. aus Alaska, Sibirien, Sansibar, Manhattan und dem deutschen Hinterland. Wie viel Wahrheit kann er seinem Kind zumuten? Und welche Verantwortung trägt jede*r Einzelne von uns für kommende Generationen?
Martin Theis: „Endzeitreise. Als mein Sohn mich fragte, wann die Welt untergeht“. Klett-Cotta, gebunden, 356 Seiten