Wir stecken in einer Klimakrise und überall wird nach Lösungen gesucht, dieser zu entkommen. Denn der Energiehunger der Welt ist groß, auch der Industrien in Deutschland. Doch anstatt auf den Weltklimakonferenzen gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um CO2 einzusparen, verkommen diese nur noch zu einem Schauspiel, an welchem jährlich mehr und mehr Lobbyisten aus der Öl-, Gas- und Kohleindustrie teilnehmen, so der Tenor von Kathrin Hartmann in ihrem Buch „Öl ins Feuer – Wie eine verfehlte Klimapolitik die globale Krise vorantreibt“, erschienen bei Rowohlt Polaris. Die Autorin Carola Leipert hat es für die Klimabuchmesse gelesen und rezensiert.

„Die fossile Lobby hat sehr viel mehr Repräsentanten nach Dubai geschickt als die Delegationen der zehn am stärksten von der Klimakrise betroffenen Nationen zusammen.“
(Kathrin Hartmann über die die 28. UN-Klimakonferenz)

Auch die deutsche Bundesregierung hat sich nicht mit Ruhm bekleckert, denn plötzlich ist es beispielsweise möglich, LNG Terminals für Fracking-Gas an deutschen Küsten zu bauen und die Rede ist von „sauberem“ Flüssigerdgas. Wie ist das möglich und reduziert das wirklich CO2, oder produziert es am Ende nur noch mehr?

Diesen und anderen Fragen geht Kathrin Hartmann nach, reist an den Golf von Mexico und Sambia, aber auch nach Wilhelmshaven und Rügen. Und muss erschreckendes feststellen.

„An die Stelle des Klima-Leugnens sind heutzutage technologische Scheinlösungen gerückt.“

Denn auf ihren Reisen offenbart sich, dass Technologien wie LNG, CCS, Fracking und das Fördern von grünem Wasserstoff nichts besser machen.

„Sie retten nicht das Klima, sondern die fossile Industrie, und gießen damit weiter Öl ins Feuer.“

Sie spricht mit den Menschen vor Ort und erfährt, wie zerstörerisch und gesundheitsschädlich diese Technologien in Wahrheit sind. Doch einen kleinen Lichtblick gibt es. Denn Kathrin Hartmann erzählt auch von den Menschen, die sich dem entgegenstellen und für eine bessere Welt kämpfen.

„Wir werden vieles verlieren, was wir lieben. Aber wir können etwas gewinnen, wenn wir uns den Kämpferinnen und Kämpfern gegen die Ursachen anschließen: eine Welt.“

In „Öl ins Feuer“ blickt Hartmann hinter die Kulissen und holt schonungslos die Wahrheit hervor. Sie legt offen, wer alles verliert, wenn die fossile Industrie so weitermachen kann wie bisher und die westliche Klimapolitik nicht strikter handelt, sondern sich hinter diesen technologischen Scheinlösungen versteckt.

„Ich habe in die Hölle geschaut. Und dort habe ich sie gesehen: die klimaneutrale Klimakatastrophe. Davon handelt dieses Buch.“

Eine eindringliche und bewegende Analyse.

„Öl ins Feuer. Wie eine verfehlte Klimapolitik die globale Krise vorantreibt“ von Kathrin Hartmann, Rowohlt Polaris, 271 Seiten.
Hier geht es zur Leseprobe.
Weitere Klimabuch-Tipps findest du in unserer Klimabuchliste.