„Manchmal wirft sich einem Buch in den Weg. So war es bei mir mit diesem.“
Anette Schaumlöffel schreibt, warum das Buch so besonders für sie ist.
Wege, Pfade, wo gehen wir? Wie stark sind Wege mit unserem Geisteszustand verknüpft? Im weglosen Gelände verzweifeln wir. Vor der Etablierung der Schrift waren Wege Informationsspeicher. Unter den heutigen Asphaltautobahnen liegen oft die Pfade der Ahnen. Wie wir uns im Kontext mit Natur einordnen, auch das zeigt sich an den Wegen, die wir bauen, die wir gehen. Und so kann sich unsere Beziehung zur Natur auch ändern mit den Wegen, die wir beschreiten.
„Heute sehe ich die Erde als ein gemeinschaftliches Kunstwerk von Trillionen großer und kleiner Skulpteure an. Schafe, Menschen, Elefanten, Ameisen: Wir alle verändern im Vorübergehen die Welt. Wenn wir Bienenstöcke oder Nester, Lehmhütten oder Betontürme bauen, ändern wir die Konturen unseres Planeten. Wenn wir essen, wandeln wir lebende Materie in Abfall um. Und wenn wir gehen, hinterlassen wir Spuren und schaffen Pfade.
Die Frage ist also nicht, ob wir die Erde gestalten und formen sollten, sondern wie.“
Robert Moor ist ein sehr guter Erzähler, vom Fossil zur philosophischen Betrachtung ist es bei ihm meist nur einen Satz weit. Er reiht das, was er sagen möchte, scheinbar beiläufig auf, wie Sehenswürdigkeiten an einen Pfad, bei dem die Ausblicke wechseln, scheinbar auch die Richtung. Und am Ende kommen wir da an, wo er uns hingeführt hat und wir werden nie wieder einen Pfad betreten, ohne an einen oder zwei Gedanken dieses Buches zu denken.
„Wo wir gehen – Unsere Wege durch die Welt“ von Robert Moor mit 413 Seiten ist im November 2020 beim Insel-Verlag erschienen. Hier findet ihr eine Leseprobe.
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