In Martin Schäubles Zukunft in „Godland“ geht es nur manchen gut, die anderen leben am Limit. Das Buch präsentieren wir euch am Samstag, 29.4., 16. Uhr live im Rahmen der Klimabuchmesse. Hier stellen wir euch das Buch vor!

„Die Erde ist am Arsch: zu wenig sauberes Wasser, zu viel Müll, Dürre, Starkregen, kaum noch gesundes Essen, dreckige Luft, keine Natur. Kennt ihr ja alles. Ich bin auch gleich fertig.“

Starke Worte auf der ersten Seite des Romans „Godland – Dein ewiges Leben hat einen Preis“ und schon sind wir mittendrin in der spannenden Jugendgeschichte, die sich zwischen zerstörter Umwelt und virtuellem Raum entspinnt.

„Leute wie ich sind die Angepissten.
Ich heiße Yolanda, bin fünfzehn Jahre alt.
Und ich gehöre zu den Zurückgeblieben – im echten Leben. Wir sind die Analogen.“

In einer nicht allzu fernen Zukunft steht das Computerprogramm „Godland“ für ein Paradies im virtuellen Raum. Wer über das nötige Kleingeld verfügt, kann sein Bewusstsein vor dem Tod dort hochladen lassen und auf ewig in einer selbst gestalteten, perfekten Natur mit den Kopien seiner Liebsten glücklich sein. Das Leben auf der Erde ist nämlich schon lange durch die Klimakatastrophe unerträglich geworden. Kriege um Ressourcen haben Menschen zur Flucht gezwungen, Familien entzweit. Mehr erfahren wir nicht, denn es geht um Yolanda, eine 15-jährige „Analoge“ und ihre gleichaltrigen Leidensgenossen auf einer der vielen Serverinseln, die irgendwo im Ozean seit Jahren für den Erhalt der Godland-Server sorgen.

„Godmother ist kein Mensch. Sie ist die Stimme von Godland. Die Worte kommen von den Superrechnern Tausende Meter unter uns.“

Die künstliche Serverplattform auf der Yolanda untergebracht ist, läuft weitestgehend autark, dank der unermüdlichen Arbeit der ca. 20 Analogen, streng getrennt in zwei Mannschaften, die dort eine Zuflucht gefunden haben.  Eine KI namens „Godmother“ steuert alles, überwacht, bildet aus, manipuliert, belohnt und bestraft die kleinen Mannschaften nach Art einer strengen, bisweilen aber auch gütigen Mutter. Ihr Auftrag ist der Erhalt von Godland, um jeden Preis.

„Ich rieche die öligen Maschinen und höre ihren Lärm. Godmother macht uns ein wenig Licht. Mit den Deckenstrahlern könnte sie alles grell beleuchten, will sie aber nicht, sie will immer ein Vorbild sein. Sie spart Strom. „

Über die Welt außerhalb der Insel erfahren die Bewohner nichts. Die Schufterei der Analogen soll sich nach zwanzig Dienstjahren auszahlen. Sie dürfen sich dann als Belohnung in Godland hochladen, die Privilegien der Superreichen genießen.
Jedoch macht sich der Verfall der Technik an der Inselplattform bemerkbar und auch die Versorgungsschiffe kommen seit einiger Zeit nicht mehr. Ersatzteile und Nahrung fehlen, an frisches Obst, Gemüse oder Brot können sich die Jüngeren schon gar nicht mehr erinnern. Die Unzufriedenheit der Besatzung zwingt Godmother zu handeln und sie versucht, die Arbeiter mit kurzen Ausflügen nach Godland zu motivieren.
Da verschwindet unter mysteriösen Umständen plötzlich eine der zwei Mannschaften von der Insel …

Spannendes und gut durchdachtes Zukunftsszenario

Bis zur letzten Seite bleibt der Roman spannend. Können unsere Probleme allein im Vertrauen auf den technischen Fortschritt ausgesessen werden? Kann der Mensch Glück und Erfüllung im Inneren eines Superrechners finden? Das Schicksal von Yolanda und ihren Freunden bringt uns der Antwort näher.  Die Figuren wirken authentisch und das gut durchdachte Zukunftsszenario ist nicht nur für Jugendliche, sondern auch für jung gebliebene Fans des dystopischen Romans geeignet.

Martin Schäuble, „Godland“, ist 2023 bei Fischer mit 336 Seiten erschienen. Hier findet ihr auch eine Leseprobe.

Weitere Klimabuch-Tipps findest du in unserer Klimabuchliste.