Wie  könnte eine Gesellschaft nach dem Klimakollaps aussehen? Sarah Raich wagt in „Equilon“ einen Blick und erzählt von Jenna, die im „New Valley“ der Zukunft ein privilegiertes Leben führen darf. Doch diese glanzvolle Welt hat Schattenseiten.

„Equilon“ hat unsere Rezensentin mit seinem facettenreichen und fesselnden Bild einer neuen Gesellschaft und Weltordnung absolut begeistert.

Das Buch präsentieren wir euch am Samstag, 29.4., 16. Uhr live im Rahmen der Klimabuchmesse. Hier stellen wir euch das Buch vor!

Wie könnte eine Gesellschaft nach dem Klimakollaps aussehen?

Einen Blick in die Zukunft wagen, wenn die Klimakatastrophe die Erde fest im Griff hat: Wie könnte die Weltgesellschaft dann organisiert sein, wie könnte das Leben dann aussehen, wie fühlt es sich an?

Die Auserwählten für die „Eine Milliarde“

Sarah Raich erschafft mit ihren Worten eine Welt, in die wir absolut eintauchen. Sie entwirft ein facettenreiches und fesselndes Bild einer neuen Gesellschaft und Weltordnung, wie sie tatsächlich nach dem Klimakollaps plausibel erscheint. Wir begleiten das hochintelligente Mädchen Jenna, das den Score zur „Eine Milliarde“ geknackt hat. Wir fühlen ihre Freude auf ihr neues Leben, in der es noch Bäume gibt und auf die Möglichkeit, diese Welt zu verbessern.
Diese neue Welt erleben wir außerdem aus der Perspektive des nachdenklichen Dorians und der kleinen Maggie auf ihrem Weg zur „Einen Milliarde“.

„Das ist der Spiegelsaal aus Versailles“, flüstert mir Cory zu und lässt seinen Blick durch den Raum schweifen.
„Versailles?“, flüstere ich zurück. „Aber das liegt doch in Old Europe?“
[…] „Ja, ganz genau! Diesen Saal haben wir dort kartografiert, abgebaut und dann in aller Sorgfalt wieder hier aufgebaut. Wir haben einige der wichtigsten Kulturgüter aus Old Europe geborgen. Sie waren dort einfach nicht sicher.“

Wie wundervoll ist das, was wir (noch) haben

Was mich noch besonders beeindruckt hat an diesem Buch, ist der Zauber in den Beschreibungen von Dingen, die für uns heute noch selbstverständlich sind – wie beispielsweise ein saftiges Salatblatt, das Dorian zu schmecken bekommt oder ein Deckengemälde, das Jenna den Atem raubt. Sie machen uns bewusst, wie kostbar das ist, was wir haben und wie sehr es dies zu bewahren gilt.

„So etwas Schönes wie diese Welt, das kann doch gar nicht untergehen.“

Alte Probleme im neuen Gewand

Ebenso faszinierend finde ich es, wie es der Autorin gelingt, anhand ihrer Geschichte ganz nebenbei aufzuzeigen, dass Themen wie Rassismus, Kolonialismus, Zweiklassengesellschaft und die Macht neuer Technologien in solch einer neuen Gesellschaft ganz neue – aber auch unendlich alte Züge tragen könnten.

Ich habe das Buch verschlungen und werde allermindestes 10 Exemplare kaufen und verschenken – um es in die Welt zu verstreuen!

Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Sarah Raich, „Equilon“, ist 2023 bei dtv mit 400 Seiten erschienen. Hier findet ihr auch eine Leseprobe.

Weitere Klimabuch-Tipps findest du in unserer Klimabuchliste.