Fr, 28.3.25, 16-18.00 Uhr, Botanischer Garten
Die spanische Lagune Mar Menor ist das erste Ökosystem Europas, dem eigene Rechte zuerkannt wurden. Könnte es auch in Deutschland bald natürliche Lebensräume und biologische Arten geben, die als Rechtspersonen vor Gerichten auftreten?
Dieser spannenden Frage widmet sich eine Lesung mit der Juristin Jula Zenetti, dem Philosophen Matthias Kramm und dem Fachanwalt für Verwaltungsrecht Bernd Söhnlein.
Im Mittelpunkt stehen die Eigenrechte der Natur und wie diese in Verfassungen, Gesetzen und vor Gericht vertreten werden können.
In der anschließenden Podiumsdiskussion wird es darum gehen, wie ein ökologisch orientiertes Rechtssystem die Biodiversität – und damit unsere Lebensgrundlagen auf der Erde – effektiver schützen kann.
Moderation: Matthias Kramm

Eine Veranstaltung der Klimabuchmesse im Rahmen von Leipzig liest.
Die Veranstaltung findet im Botanischer Garten, Linnéstraße 1, 04103 Leipzig statt. Hier gibt es eine Übersicht zur Anreise.
Zu den Büchern:

Unsere Rechtsordnung behandelt die Natur wie eine Ansammlung von Gegenständen, die der Mensch nach Belieben gestalten und gebrauchen kann. Aber die Natur ist ein lebendiges System.
Wir sind aus der Natur hervorgegangen und stehen mit ihr in einer dynamischen Beziehung. Dies sollte sich auch im Recht widerspiegeln. Für eine gemeinsame Zukunft von menschlichen Gesellschaften und allen anderen Lebensformen auf der Erde müssen wir daher einen Perspektivwechsel schaffen: hin zu einem Rechtssystem, das die Natur nicht nur als Ressource, sondern wegen ihres Eigenwertes als Rechtssubjekt betrachtet. Zentral dabei sind eigene Rechte der Natur und ein ökologisches Grundprinzip. Wie können die Eigenrechte der Natur ausgestaltet sein? In welchem Verhältnis stehen sie zu menschlichen Grundrechten, und welche Auswirkungen hätte eine solche Rechtsgemeinschaft mit der Natur? Dieses Buch öffnet den Blick auf eine Gemeinschaft mit der Natur im Rahmen einer freiheitlichen und demokratischen Rechtsordnung.
Bernd Söhnlein: Die Natur im Recht – Vision einer ökologischen Rechtsordnung, 200 Seiten, Softcover

Vom Recht der Natur – eine Alternative für effektiven Naturschutz?
Wie sähe eine Welt aus, in der Flüsse, Berge oder Wälder zu Rechtspersonen erklärt werden? Weltweit sind bereits erste Schritte in diese Richtung erkennbar. Doch wäre die Idee, der Natur Rechte zuzuerkennen, um sie vor schädlichen Wirtschaftsinteressen zu schützen, auch eine Option für Europa und den deutschsprachigen Raum? Diesen und anderen hochaktuellen Fragen widmet sich das neue Buch von Matthias Kramm und seinem Autor*innen-Team.
Andreas Gutmann, Frank Raddatz, Hans Leo Bader, Jenny García Ruales, Jula Zenetti, Riccarda Flemmer, Alex Putzer, Matthias Kramm (Hrsg.): Rechte für Flüsse, Berge und Wälder, 112 Seiten, Erschienen bei oekom.